alltagsmeditationen
Die Kunst des Nicht-Wissens

Realismus versus Idealismus

Philosophisch gesehen haben wir zwei Modelle der Wirklichkeit: den ontologischen Realismus und den ontologischen Idealismus.


Der ontologische Realismus geht von einer Bewusstseins unabhängigen Wirklichkeit aus, er entspricht unserer gewohnten Welt, in die wir hineingeboren wurden und die wir eines Tages auch wieder verlassen werden. Der ontologische Idealismus hält diese Sichtweise für unsinnig. Für George Berkeley stand außer Frage; „Sein ist wahrgenommen werden“ ( „Esse est percipi!“). Die Existenz einer darüberhinausgehenden Materie schloß er aus.


Kurz gesagt: George Berkeleys Idealismus gleicht einem Traum, wo Oshos Worte gelten: „Nie geboren, nie gestorben“, während sich der Realismus als dessen Gegenteil entpuppt: als Alptraum.


Für Johann Wolfgang von Goethe war dieser Alptraum die „dunkle Erde“, die überwunden werden muss, um alle Trübheit zu beseitigen: „Und so lang du das nicht hast, Dieses: Stirb und werde! Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde.“


Haben wir die Wahl? Jedenfalls würden uns das Macht habende Mehrheiten gerne einreden wollen. Für den Idealismus dürften hingegen folgende Worte J. Krishnamurtis gelten: „Freiheit ist genau der Zustand, in dem man keine Wahl hat“.

zurück